Fortpflanzung

Schildkrötenmänner können und wollen eigentlich immer, deshalb braucht das Weibchen eine Möglichkeit, sich zurückzuziehen, wenn es ihr zuviel wird. Besonders störend ist das Männchen während der Eiablage und muss dann weggesperrt werden, damit es nicht zum Zurückhalten der Eier, der sogenannten „Legenot“ kommt.

Illa beim Ausheben der Eigrube:

Nach erfolgter Eiablage werden am Abend (wenn alles schläft), die Eier dezent wieder ausgegraben und exakt in der gleichen Lage in den Brutkasten gelegt (deshalb die Bleistiftmarkierung am Ei, beim Umdrehen stirbt sonst der Embryo ab).

„Naturbruten“ im Terrarium kommen gelegentlich vor, sind aber zufällig und unkontrolliert, weit entfernt von hundertprozentiger Schlupfrate, die es ja in der Natur auch nicht gibt.

Unter 30 Grad Bruttemperatur schlüpfen bevorzugt Männchen, über 30 Grad Weibchen. Da Weibchen problemlos in Gruppen gehalten werden können und ein Männchen genug für mehrere Weibchen ist, werden Weibchen öfter nachgefragt. Aus diesem Grund brüte ich, wie die meisten Züchter, auf 32 Grad, um die Wahrscheinlichkeit, bevorzugt Weibchen hervorzubringen, zu erhöhen.

Eine sichere Geschlechtsbestimmung ist erst ab 3 Jahren möglich, deshalb kann ich vorher keine Geschlechtsgarantie abgeben, sondern nur eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit prognostizieren. Nach zwei bis drei Monaten schlüpfen die kleinen Schildkröten.

Diese sind Nestflüchter, das heißt absolut „fertig“ und auf sich alleine gestellt und brauchen genau die gleichen Bedingungen und das gleiche Futter wie die Großen. Obwohl sie so süß ausschauen: Nur keine „Verzärtelung“, wie wärmere Temperaturen, feineres Futter oder ähnliches!!

Durchschnittliche Größen unterschiedlichen Alters:

Das einzige, was sie wirklich dringend brauchen, sind regelmäßige Bäder mit Wannentemperatur, damit sie genug trinken (kleine Schildkröten täglich, größere zweimal wöchentlich, ausgewachsene alle zwei Wochen). Das Wasser kann fast so tief wie der Panzer sein. Sie tauchen den ganzen Kopf unter, um zu trinken. Keine Angst, sie ertrinken nicht dabei! Wenn sie genug haben, strecken sie den Kopf heraus und krabbeln zum Rand, um zu zeigen, dass es genug ist.

Baden tut gut und ist anregend für die Darmentleerung. Der Kot sollte wurstförmig aussehen. Zusätzliche weiße Ausscheidungen, die sogenannten Urate (ähnlich einer Vogelausscheidung), sind normal und gesund.

Manche Schildkröten wollen gleich heraus, andere sind wahre Genießer und warten, wenn das Badewasser schon zu kühl wird, dass man aus einem Kännchen warmes Wasser nachgießt, es kommt ganz auf den Charakter und auf die Persönlichkeit an.